Daberbachmure – Glück gehabt!

Am Abend des 22. August 2012, gegen 20:00 Uhr, ging im Daberbach eine große Mure ab, die Dank der guten Verbauung des Daberbaches im Bachbett verblieb und daher – mit Ausnahme an den Wassereinlaufbauwerken der E-Werke Hechenblaikner – keine größeren Schäden anrichtete. Es wurden auch keine Personen bzw. Helfer verletzt. Tatsächlich aber hätte im Auflandebereich der Mure, auf der Höhe Berger, bei weiterer Materialfracht der Daberbach über die Ufer treten können. Nach einer Begutachtung durch den Landesgeologen am Vormittag des 23. konnte Entwarnung gegeben werden: „Es besteht keine weitere akute Gefahr“. Die erforderlichen Maßnahmen wurden sofort in Abstimmung mit der Wildbach- u. Lawinenverbauung in die Wege geleitet.

Am Mittwoch, den 22. August 2012,  gegen 20:00 Uhr war in Ainet ein lautes Tösen und Krachen zu hören. Nachdem es im Bereich der Alkuser-Wiesen stark gehagelt hatte, kam, was manche sofort vermuteten: der Daberbach schwoll zu einer Mure an, die große Steine und viel Holz mit sich führte und den Dabergraben herunterschoss. Die in den 70er und 80er Jahren durchgeführten Verbauungen (Sperren) haben der Mure die Energie genommen, sodass der größte Teil der Fracht (der Murkopf) sodann im Bereich auf der Höhe Berger bzw. E-Werk Hechenblaikner auflandete. Auslöser waren 3 Murabgänge im Gefolge des Hagelschlages auf der Prinitzseite auf Höhe der Kunig-Alm, wo noch  am Donnerstagvormittag große Schauerreste vorhanden waren.

Der am Donnerstag durchgeführte Erkundungsflug mit dem Hubschrauber des Innenministeriums in Begleitung des Landesgeologen Mag. Johann SCHROLL, des stellvertretenden Leiters der Wildbach- und Lawinenverbauung Lienz, Herrn DI Albert PICHLER und Bgm. Mag. Karl POPPELLER hat ergeben, dass es sich bei den drei Murabgängen von der Prinitzseite um Lockermaterial im begrenzten Ausmaß gehandelt hat. Dieses abgehende Murmaterial hat kurzfristig den Daberbach verlegt und aufgestaut. Beim Durchbrechen des Staues hat der Daberbach in der Folge nicht nur das abgegangene Murmaterial, sondern auch über den gesamten Bachverlauf Erdreich, Steine und Bäume an den beiden Ufern mitgenommen, und so eine mehrere tausend m³ mächtige Mure gebildet. Nach Aussagen des Landesgeologen besteht keine akute Gefahr mehr, auch nicht bei künftigen Regenfällen. Hagelschlag oder Extremniederschläge im Einzugsbereich des Daberbaches können aber immer wieder zu Gefahrensituationen führen.

DI PICHLER von der WLV merkte an, dass es keine Zerstörungen an den Schutzbauwerken und an den Brücken, mit Ausnahme der kleinen Brücke beim Wassereinzug der E-Werksanlage bei Waldner, gegeben  hat. Das Ausschotterungsbecken im Dornach und das Absetzbecken bei der Isel (Iselteich) sind teilweise mit Schlamm und Schwemmholz verfüllt. PICHLER ergänzt noch, dass sich die laufenden Pflegemaßnahmen (Freihalten des Bachbettes von Bewuchs) bezahlt gemacht haben.

Kritisch waren allerdings die Geschiebeanlandungen im Bereich der Kurve des Daberbaches auf Höhe Berger. Weitere Murschübe bzw. größere Wassermassen hätten zu einer dramatischen Situation führen können. Gott sei Dank hat es den Daberbach in der Folge zur Bergseite geworfen, wo er sich rasch eintiefte.

Die sofort alarmierte Feuerwehr hat noch in der Nacht weit oben im Dabergraben Posten bezogen um die weitere Entwicklung während der Nachtstunden zu beobachten und, wenn erforderlich, frühzeitig zu alarmieren. Auch wurden die über den Daberbach führenden Brücken und Straßen gesperrt bzw. überwacht. Zusätzlich konnten kurz nach dem Ereignis zwei große Kettenbagger in Bereitschaft gebracht werden, um allenfalls bei weiteren Murschüben zum Einsatz gebracht zu werden. An dieser Stelle darf allen am Einsatz teilgenommenen Feuerwehrmännern und allen Helfern aufs Herzlichste gedankt werden. Vor allem das Ausharren der Beobachtungsposten im Dabergraben bis in die Morgenstunden verdient besondere Achtung.

Die in Absprache mit dem Landesgeologen von der Wildbach- u. Lawinenverbauung angeordneten  Sofortmaßnahmen wurden noch am Donnerstagvormittag eingeleitet und am Freitag fortgesetzt. Das Bachbett wird von der angelandeten Mure geräumt und das Material, vor allem die vielen angeschwemmten großen Steine, zur Verstärkung des Dammes im Bereich Berger verwendet. Die Arbeiten werden am Montag, dem 27., mit Ausräumarbeiten an den Ausschotterungs- u. Absetzbecken fortgesetzt. Dabei ersucht die Wildbachverbauung die Absperrungen zu beachten und die Arbeitsbereiche nicht zu betreten. Vor allem im Ereignisfall wird dringend geraten vom Bach, sowie von Brücken und Schutzbauten wegzubleiben.

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