Am 8.Dezember 1809 fanden in Ainet, beim ‚Bergl‘ bzw. rund um Widum undKirche, die letzten Gefechte des Befreiungskampfes der Tiroler gegen diefranzösischen Besatzer statt. Der Gottesdienst zu Mariae Empfängnis stand ganz im Zeichen der Erinnerung daran und im Gedenken an die Gefallenen beider (!) Seiten.Das dokumentiert auch eine französische Inschrift auf der Gedenktafel, die dieSchützenkompanie Ainet anfertigen hatte lassen. Sie wurde im Rahmen der Messfeiergesegnet und soll an der Gedenkstätte beim sog. „Schützenkreuz“ beim Aineter Berglangebracht werden. Schulkinder standen Spalier und stellten dann als Zeichen fürFrieden und Versöhnung ein Friedenslicht auf den Altar. Bgm. Mag. Karl Poppellerüberbrachte einen ansehnlichen Geldbetrag, gespendet von den örtlichen Vereinenund der Gemeinde. Er soll einer bitterarmen Familie im Kosovo den Bau einermenschenwürdigen Behausung ermöglichen.Symbolträchtig war auch die Geste der Schützen: Sie waren ohne Waffenaufmarschiert! Aber geschossen wurde wohl genug damals vor 200 Jahren rund umdie Kirche, und tagtäglich sterben rund um den Erdball Menschen an den Folgen vonkriegerischen Handlungen. Da war dieses stille Gedenken wohl ein passendesZeichen.Anschließend an den Gottesdienst referierte im Gemeindesaal Univ.-Doz. Dr.Meinrad Pizzinini über das Jahr 1809 im Allgemeinen und den Beitrag der Iseltalerzum Befreiungskampf im Speziellen.So war dieser Gedenktag, würdig begangen in Dankbarkeit für Frieden, Freiheit undWohlstand und im Geiste der Versöhnung mit den ehemaligen „Feinden“, nach derAusstellung der Schützenkompanie ein würdiger Abschluss des heurigenGedenkjahres und gewiss auch ein wertvoller Beitrag im Sinne von „Geschichte trifftZukunft“.
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