Tischzoichn

Die Erwartungen der unzähligen Schaulustigen wurde auch dieses Jahr nicht enttäuscht. Trotz Werktag war die Arena des Aineter Sportplatzes bis zum Persten voll und dem interessierten Publikum wurde die Wartezeit angenehm verkürzt durch das milde Wetter und dem Glühwein, sowie den Sprüchen von Gründungsmitglied Stoana Hons der aus seiner “ wilden Zeit“ von einst erzählte. Als um 21 Uhr das wichtigste Utensil, der Tisch kam, wurde der Spannungspegel zusehends gesteigert und die ersten Mutigen nahmen sofort im noch gemütlichen Stubeneck Platz.

Und dann endlich war es soweit, das dumpfe im Laufschritt hallende Geläut der Glocken, das Juchez´n von Lotter und Litterin sowie die Musik des Spielmannes, das immer näher kam vermischte sich mit dem Applaus der Zuschauer. Nach der Begrüßung des Nikolaus mit seiner engelhaften Begleitung wurde der Tisch freigegeben, hinter dem sich die Tischzoicher aus ganz Osttirol am Tischeck festgekrallt hatten. Rund 60 Hinterbergler Krampusse kämpften um ihren Tisch, dass so manches Mal die Fetzen flogen und der eine oder andere sich eine neue Pfoad anziehen musste um bei der nächsten Runde wieder dabei sein zu können. Selbst die Weiblichkeit nahm hinter dem Tisch Platz um Stärke zu demonstrieren und den wilden Gesellen die Stirn zu bieten. Lotter und Litterin feilschten um “ a Kreuzerle“ und wie alle Jahre spielte der Spielmann das Krampuslied, das der Stona Hons anstimmte.

Die Veranstalter dieses Brauchtumsvereins Hinterbergler Krampusse haben durch ihre Organisationen bei Aufbau, Gestaltung und Sicherheit als auch bei der Ausstattung der einzelnen Klaubaufe sich wieder einen Namen gemacht und auch dafür gesorgt, dass man sich sehr wohl in der Krampuszeit aus den Häusern trauen darf und gezeigt, dass Brauchtum, Tradition und Unterhaltung für Zuschauer und Beteiligte zufrieden stellend sein kann. Über Sinnhaftigkeit einer Veranstaltung lässt sich selbstverständlich diskutieren, egal welches Brauchtum oder welcher Verein sich hinter eine Sache stellt.

Aber für heuer ist die Krampuszeit vorbei und echte Angst und Gewalt machen hoffentlich Platz der stillen und besinnlichen Zeit.